Der Wintertransfer von Mittelstürmer Marek Janssen entwickelt sich zur wohl größten Hängepartie dieses Jahres. Seit Wochen bemüht sich Rot-Weiss Essen um den 27-jährigen Angreifer, der in der Regionalliga Nord für den SV Meppen auf Torejagd geht. Der Ostfriese Janssen hat sich längst für einen Wechsel an die Hafenstraße entschieden und am Montag einen Vertrag bei RWE unterzeichnet – dieser tritt jedoch erst am 1. Juli 2025 in Kraft.
Für den abstiegsgefährdeten Drittligisten aus Essen war das Ziel klar: Janssen sollte sofort kommen, um die Offensive zu verstärken und im Kampf um den Klassenerhalt mitzuhelfen. Doch der SV Meppen blockt ab. Eine Einigung über eine sofortige Freigabe des 1,95 Meter großen Stürmers kam nicht zustande. Am Mittwochabend meldeten die Emsländer dann offiziell, dass Janssen erst „nach der aktuellen Saison 24/25“ zu Rot-Weiss Essen wechselt. Diese frühzeitige Mitteilung des Viertligisten stößt in Essen auf Unverständnis – insbesondere, weil zu diesem Zeitpunkt im Hintergrund noch Gespräche über eine Ablösesumme liefen.
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Der SV Meppen stellt sich quer – und irritiert damit selbst die eigenen Fans
Während RWE-Kaderplaner Marcus Steegmann den Wechsel im Sommer als wichtigen Coup bezeichnete, zeigt sich die Essener Vereinsführung verärgert über das Verhalten des SV Meppen. Dass der Regionalligist ohne Absprache mit RWE vorpreschte, wirkt wie eine bewusste Stichelei – schließlich sind solche Transferverkündungen üblicherweise eng abgestimmt.
Besonders brisant: Janssen selbst wollte bereits im Winter zu Rot-Weiss Essen wechseln. Doch Meppen lehnte dies mit Verweis auf sportliche Ziele ab. Angesichts der aktuellen Tabellensituation mit 16 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter TSV Havelse erscheint diese Argumentation jedoch fragwürdig. Viele Meppen-Anhänger sehen das ähnlich. Unter der offiziellen Facebook-Mitteilung des Vereins häufen sich Kommentare, die einen sofortigen Verkauf fordern, um noch eine Ablösesumme zu generieren. Ob sich die Vereinsverantwortlichen dem Druck beugen oder weiter stur bleiben, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Bis zum 3. Februar bleibt noch Zeit, eine Einigung zu erzielen.
Rot-Weiss Essen gerät durch die Blockade in Bedrängnis
Für Essen bedeutet die Weigerung des SV Meppen eine heikle Lage. Janssen wäre genau der Zielspieler, den RWE für die verbleibende Drittliga-Saison benötigt. Zwölf Tore und sieben Vorlagen in der laufenden Spielzeit sprechen eine deutliche Sprache – der kopfballstarke Mittelstürmer wäre eine sofortige Verstärkung für die Offensive. Doch mit dem geplatzten Transfer im Winter steigt der Druck auf die Vereinsführung, eine Alternative zu präsentieren.
Dringend benötigt wird Verstärkung in der Offensive, insbesondere weil sich der Abgang von Leonardo Vonic abzeichnet. Kurz vor dem Rückrundenstart bei Alemannia Aachen bleibt dem Team von Trainer Uwe Koschinat wenig Zeit, um zu reagieren. Falls der SV Meppen nicht doch noch einlenkt, könnte der Transferpoker für RWE einen bitteren Ausgang nehmen.