Der Schweizer Fußballprofi Silvan Wallner hat überraschend seine Karriere beendet. Der 21-jährige Innenverteidiger, der erst Anfang September vom FC Zürich zu Blau-Weiss Linz in die österreichische Bundesliga gewechselt war, gab nun seinen Rücktritt bekannt. Grund für diese Entscheidung ist nicht etwa eine Verletzung, sondern sein Glauben als Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
In dieser Glaubensgemeinschaft wird der Samstag als Ruhetag betrachtet, an dem Arbeit und auch Fußballspielen untersagt sind – eine Praxis, die im Judentum ähnlich gehandhabt wird. Da die meisten Spiele der österreichischen Bundesliga, in der auch Blau-Weiss Linz spielt, samstags stattfinden, konnte Wallner seine Karriere als Profi unter diesen Umständen nicht fortsetzen.
„Die Entscheidungen für mein Leben treffe ich selbst„, so Wallner, der den Schritt als persönlichen Akt seiner religiösen Überzeugung beschreibt. In einem Statement erklärte er: „Jesus Christus möchte ich folgen und der biblische Ruhetag ist mir dabei wichtig geworden. Für mich als Profi heißt das, dass ich von nun an am Samstag nicht erwerbsmäßig Fußball spielen will.“
Wallners Entscheidung kommt überraschend, zumal er bei Blau-Weiss Linz als Stammspieler eine vielversprechende Zukunft vor sich hatte. Zuvor hatte der FC Zürich, bei dem Wallner ausgebildet wurde, den Schritt des jungen Abwehrspielers nicht erwartet. Miloš Malenović, Sportchef beim FCZ, zeigte sich überrascht und sagte: „Ich hätte das absolut nicht erwartet von einem so jungen Spieler. Er hat auf mich immer sehr stabil gewirkt.“
Wallner, der für die Schweizer U21-Nationalmannschaft aktiv war, hatte 51 Spiele für den FC Zürich bestritten, darunter auch in der Meisterschaftssaison 2021/2022. Seine Entscheidung erinnert an die von Johan Vonlanthen, der 2011 aufgrund seines Glaubens eine vertragliche Regelung einfügen ließ, um an Samstagen nicht spielen zu müssen.
