Bis hier lief alles glatt beim TuS Eintracht Hinte: Als Aufsteiger belegte man in der vergangenen Saison den zweiten Tabellenplatz der Ostfrieslandliga mit sehr guten 66 Zählern. Besser als das Team von Trainer Matthias Voss war lediglich Meister Blau-Weiß Borssum – die allerdings spielten in dieser Klasse zeitweise Fußball wie von einem anderen Stern, was sich an  81 Punkten (bei drei Remis und nur einer Niederlage) und 133:27 Toren wiederspiegelte. Wie deutlich die Überlegenheit der Emder zeitweise war, zeigte sich am 19. Februar 2022, als die Blau-Weißen am Bleskeweg „mal eben“ mit 11:0 beim Zweitplatzierten siegten. Ein Ausrutscher, und Hinte bestätigte ab diesem Zeitpunkt wieder regelmäßig, welche Qualität und Cleverness in der Mannschaft steckt. Der lang ersehnte Wachwechsel innerhalb der Gemeinde war gelungen: Während Concordia Suurhusen aus der Bezirksliga abstieg, gelang dem TuS Eintracht Hinte der Durchmarsch in eben diese Klasse.

Nach mehreren erfolgsverwöhnten Spielzeiten, unterbrochen lediglich durch die pandemiebedingte Saisonaussetzung 21/22, lernten die Hinteraner in der aktuellen Spielzeit allerdings etwas kennen, was bei den Schwarz-Gelben schon seit längerem kein Dauergast mehr war: Niederlagen. Viele Niederlagen. Nach 22 Saisonpartien steht der Aufsteiger mit gerade einmal sieben Punkten (-37 Tore) auf dem letzten Tabellenplatz. Rechnerisch ist der Klassenerhalt bei zehn noch ausstehenden Matches zwar noch drin, das aber würde eine massive Serie erfordern. Die grundsätzliche Klasse dafür will ich der Mannschaft und dem Trainerteam nicht absprechen, in dieser Spielzeit aber ist beim TuS der Wurm drin: Viel zu oft hat man Spiele verloren, die man nicht hätte verlieren müssen, ja, dürfen! Die ersten vier Partien in der Liga zum Beispiel gingen jeweils mit einem einzigen Tor Unterschied. Überhaupt hielt sich die Anzahl der Spiele, in denen der Aufsteiger merklich unterlegen war, in Grenzen, und eine deutlich bessere Punkteausbeute wäre durchaus nicht unverdient gewesen. Davon aber kann man sich beim TuS Eintracht nichts kaufen. Wenn kein Wunder geschieht, tritt Hinte kommende Spielzeit wieder in der Ostfrieslandliga an.

Im Pokalspiel gegen den FC Norden gab es anfangs der Saison noch einen Erfolg. Danach aber begann die unerklärliche Durststrecke des TuS Eintracht Hinte.
Im Pokalspiel gegen den FC Norden gab es anfangs der Saison noch einen Erfolg. Danach aber begann die unerklärliche Durststrecke des TuS Eintracht Hinte.

Was dabei bemerkenswert ist: Im und um den Verein herum bleibt es trotz der sportlichen Misserfolge der Ersten Herren absolut ruhig. Während anderswo Vereinsfunktionäre längst den Stuhl des Trainers abgesägt und in Anfällen von Aktionismus den Kader mit vermeintlichen Heilsbringern aufgepumpt hätten, verlängerte man am Bleskeweg den Vertrag des Trainers. Natürlich seien die Ergebnisse derzeit nicht so gut, aber man wisse, was man an Matthias Voss habe. Und tatsächlich ist der Coach nicht nur Architekt des vergangenen Erfolgs, sondern auch der Bauherr des neuen Anlaufs in der kommenden Spielzeit: Fast der komplette Kader bleibt zusammen und wird lediglich punktuell durch junge Spieler aus der eigenen Umgebung ergänzt. Es zeigt sich: Nicht nur die Zuschauer beim TuS und der Vorstand sind von den Qualitäten des früheren Keepers überzeugt, sondern auch die Spieler. Grund genug für eine generell positive Prognose für den TuS Eintracht Hinte!

Gelingt dem TuS Eintracht Hinte der sofortige Wiederaufstieg in die Bezirksliga?

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Von togo

Hat Trainerschein und Lust zum Schreiben - gefährliche Mischung. Findet Schirischelte billig und kann Schwalben nix abgewinnen. Höchste erreichte Ligen: Kreisliga (Spieler), Landesliga (Trainer), Oberliga (Funktionär).

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