Teil eins der Ostfrieslandliga-Krönungszeremonie ist erfolgreich absolviert: Mit 4:0 siegte der TuS Eintracht Hinte am Sonntagnachmittag bei Ostfrisia Moordorf! Der Aufstieg ist den Schwarzgelben damit nicht mehr zu nehmen. Und der Meistertitel? Eigentlich auch nicht. Da der Süderneulander SV im Verfolgerduell beim VfB Uplengen nicht über ein 1:1 hinauskam, haben die Hinteraner jetzt, zwei Spieltage vor Schluss, sechs Punkte Vorsprung auf den SSV. Rein rechnerisch könnte man zwar noch abgefangen werden, hat aber ein massiv besseres Torverhältnis: +47 zu +19. Wenn Hinte jetzt nicht ausgerechnet Michaela Schaffrath ins Tor stellt, sollte dieser Vorsprung also reichen. Am kommenden Sonntag reicht dem TuS deshalb bereits ein Remis beim RSV Visquard, um die Tabellenspitze sicher zu behalten.
Auf den folgenden Plätzen aber bleibt es spannend. Neben dem Zweitplatzierten Süderneuland (58) liegen der TuS Leerhave-Hovel (57), der VfB Uplengen (56) und auch der TSV Friesenstolz Riepe (54) noch im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz und die Berechtigung zur Relegation (Stand jetzt: Sportfreunde Larrelt, FC Norden oder der TuS Holtriem).
4:0, das klingt erst einmal deutlich. Tatsächlich aber präsentierten sich die Hausherren aus Moordorf anfangs als gleichwertig – auch, weil der TuS etwas gehemmt wirkte. Das änderte sich nach einer guten halben Stunde, als Thorsten Flessner auf halbrechts im Strafraum fein von Juri Kiefel bedient wurde und das Leder mit einer Bullenruhe am Keeper vorbei ins Tor schob (0:1, 32.). Für den TuS war dieser Treffer so etwas wie WickVaporub für einen Erkälteten – der Brustlöser. Mit der Führung im Rücken spielte es sich deutlich sicherer, dazu legte sich Moordorf in der Folge immer wieder mit Schiedsrichter Maron Arends (SV Leybucht) und seinen Assistenten an – Mannschaft, Bank, aber auch das Publikum. Bemerkenswert, wie der junge Unparteiische dem ständigen Bepöbeln zum Trotz die Ruhe behielt und unterm Strich eine gute Leistung bot.
Die Entscheidung fiel dann nach einer guten Stunde Spielzeit. Moordeorfs Andre Kanthak verhinderte ein Tor nach einem direkten Eckball, allerdings mit der Hand. Rot für den Ostfriesianer, Elfmeter für Hinte – 2:0, Flessner verwandelte sicher (63.). Jetzt war es natürlich das Spiel der Gäste – spielerisch überlegen, in Überzahl und mit zwei Treffern vorn. Das 3:0 allerdings gehörte in die Kategorie Tor des Monats (wenn gewollt) oder Kacktor der Woche (wenn nicht): Dominik de Beer brachte den Ball aufs Tor, nur wenig entfernt von der linken Eckfahne. Zu aller Überraschung ging die Kirsche ins Netz. Wie gesagt, wenn es gewollt war, war es genial. Wenn nicht… egal. Für den Schlusspunkt sorgte Patrick Poppen in der 83. Minute (zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich das Tor dieses Mal nicht gesehen habe, weil ich den Hund kraulte…).
Gefeiert wurde nach Abpfiff zwar, aber nur ein bisschen. Aufstieg sicher, Meisterschaft ziemlich sicher – da hätte etwas mehr Feierbiest zutage treten können. Aber gestern spielte Torfrock im LMC in Hinte, vielleicht hatte der eine oder andere sich dort bereits ausgefeiert.
Hauke