Gerade einmal 17 Stunden, nachdem das Endspiel des Ostfriesland Cups 2024 abgepfiffen wurde, musste der Finalist Süderneulander SV schon wieder antreten, zum Saisonstart der Ostfrieslandliga. Möglich ist diese für die Norder ausgesprochen schwierige Konstellation, weil der Ostfriesland Cup ein privater Wettbewerb ist – der Verband hatte ihn beim Erstellen des Spielplans schlichtweg nicht auf dem Schirm. Und da offensichtlich auch die Organisatoren des Ostfriesland Cups nicht damit rechneten, dass ein Kreisligist bis ins Finale vorstoßen würde, hatten sie das Endspiel auf den Tag vor dem offiziellen Ligastart der Ostfrieslandliga gelegt, schließlich startet die Bezirksliga erst am folgenden Wochenende in die neue Spielzeit.
Für den Cup-Sieger TuS Pewsum also ist alles okay. Die Krummhörner empfangen am Sonntag um 15 Uhr einen traditionsreichen Namen, den Aufsteiger Concordia Ihrhove. Diese Pause bis zum ersten Ligapfiff hätten sich die Süderneulander sicherlich auch gewünscht. Bloß: Da spielte Gegner Fortuna Veenhusen nicht mit. Die Moormerländer haben die Verlegungsversuche der Norder kategorisch abgelehnt, selbst ein Anpfiff in den Abendstunden wurde abgeblockt. Während der Gespräche wurde deutlich, warum man sich im Nordkreis Leer querstellt: Der Aufsteiger spekuliert darauf, gegen einen müden Süderneulander SV den ersten Dreier im Abstiegskampf einfahren zu können – etwas, das gegen ausgeruhte Gäste schwer möglich erscheint, denn der SSV gilt mittlerweile als einer der Favoriten der Spielklasse. Der Vorjahresfünfte hat unter Trainer Bernd Janssen eine bemerkenswerte Entwicklung genommen und zeigte sich im Ostfriesland Cup sowohl spielerisch als auch kämpferisch in Topform.
Das Verhalten, das der VfL Fortuna Veenhusen hier an den Tag legt, ist natürlich legal. Aber mehr auch nicht. Im Sinne des Sportsgeists wäre eine Verlegung angebracht gewesen, wobei der SSV auch einen Termin unter der Woche akzeptiert hätte. Aber für das Team um Coach Holger Stöter ist der unsaubere Wettbewerbsvorteil offensichtlich wichtiger als das Ansehen des Vereins, der in drei Jahren sein 100-jähriges Jubiläum feiert.
Der VfL Fortuna Veenhusen hat damit die blaue Linie überschritten – die Fairness-Grenze für ostfriesische Sportler. Egal, wie die Partie in Veenhusen ausgeht, der Club ist bereits der erste Verlierer der jungen Saison. Diesen Makel wird das Team lange mit sich herumschleppen.
Die blaue Linie ist eine Kolumne innerhalb des Fußball-Blogs Die blauen Ostfriesen – ein „Ehrenpreis“ für dem Sport schadendes Verhalten, für unfaires Auftreten, kurz: für alles, was wir in unserem Sport nicht sehen wollen.
Da kann man sich nur anschließen. Das hätte ich Holger Stöter nicht zugetraut. Aber er hat ja richtig kalkuliert. 5:1, sogar noch was für das Torverhältnis getan. Einfach eine Riesensauerei und Unverschämtheit von Fortuna Veenhusen. Ich wünsche dem Verein nicht alles Gute. Das ist kein Fair Play
[…] Süderneulander SV zum Rückrundenauftakt auf den VfL Fortuna Veenhusen – wir erinnern uns: die Moormerlander hatten am ersten Spieltag auf ein Austragen der Partie gegen die Norder bestanden, obwohl die tags vorher im Finale des Ostfriesland-Cups standen. Entsprechend deutlich gewann […]