
Als der damalige Vorsitzende des NFV-Kreises Emden, Theo Christians, im September 2014 in seiner Abschiedsrede prophezeite, dass sich die Fußballlandschaft in der Seehafenstadt schon bald verschlanken werde, ja werden müsse, schauten manche Vereinsvertreter doch etwas ungläubig in die Gegend. Man sah sich generell gut aufgestellt, auch wenn die Anzahl der gemeldeten Mannschaften jährlich zurückging. Außerdem hatte es bereits Veränderungen gegeben – gut zwei Jahre davor waren schließlich der SV Amisia Wolthusen und der VfB Stern Emden zusammengegangen, haben den SV Amisia Stern Wolthusen gegründet und sich damit in sicheren Fahrwassern gewähnt. Jetzt aber wird bekannt: Eben diese Sternamisen möchten zur kommenden Spielzeit eine Spielgemeinschaft mit dem FC Frisia Emden eingehen.
In der laufenden Saison kämpfen der SV Amisia Stern Wolthusen und der FC Frisia Emden gegen den Abstieg aus der Ostfrieslandklasse A. Für die kommende Spielzeit 2025/2026 sehen sich beide Vereine jedoch personell nicht in der Lage, eigenständig am Spielbetrieb teilzunehmen – unter anderem wegen Abgängen, Verletzungen und der beruflichen Abwesenheit vieler junger Spieler.
Um dem entgegenzuwirken, haben sich beide Vereine jetzt auf die Bildung einer Spielgemeinschaft verständigt. In einer Mitteilung auf Facebook erklärt man unisono, der entsprechende Antrag sei beim NFV eingereicht worden. Ziel sei nicht nur der Erhalt des Spielbetriebs, sondern auch eine sportlich erfolgreiche Zukunft mit dem mittelfristigen Ziel, in die Ostfrieslandliga zurückzukehren. Die Kaderplanung laufe bereits, und das künftige Trainerteam um Christian de Boer (Cheftrainer), Frank Engelmann und Thorsten Folkerts (Co-Trainer) sowie Dominik Müller (sportlicher Leiter) habe bereits viele Spieler für das Projekt gewinnen können.
Nach dem faktischen Platzen des JFV Eintracht Emden ist dies bereits die zweite Meldung mit weitreichenden Folgen aus der Emder Fußballszene innerhalb weniger Monate.