Das hatte sich Holstein Kiel sicherlich ganz anders vorgestellt. Um die abstiegsbedrohten Jungstörche in der Regionalliga Nord zu unterstützen, beorderte Bundesliga-Chefcoach Marcel Rapp einige seiner Erstligaprofis ab, sodass sie am Sonntag gegen den BSV Kickers Emden aushelfen konnten. Das sorgte zunächst auch für einen Lichtblick, doch dann kam es doch noch anders.
Profi-Leihgabe trifft gegen Kickers Emden
Dominik Pichler stand von Beginn an gegen Kickers Emden auf dem Platz, unterstützte die Kieler Reserve, die jüngst erst einen Negativrekord bei den Zuschauerzahlen aufgestellt hatte. Und in der 13. Minute brachte der 16-fache Bundesligaspieler die Kieler U23 auch direkt in Führung, nachdem er in der 2. Minute bereits an Kickers-Keeper Marcel Bergmann gescheitert war. Es brauchte allerdings einen umstrittenen Elfmeter, der zur Kieler Führung führte.
Auch Dominik Javorcek spielte für die Jungstörche, er hat bereits 20 Mal für die slowakische U21-Nationalmannschaft gespielt. Doch das Spiel ging am Ende noch an Kickers Emden. 2:1 gewannen die Emder in Kiel, drehten das Spiel – und die Profi-Leihgaben brachten somit nicht den gewünschten Erfolg.
Kieler Profis gegen Heidenheim
Mehr noch. Am Sonntagabend spielte die Kieler Bundesligamannschaft gegen Heidenheim, auch hier ging es direkt um den Abstieg. Und: Auch hier verloren die Kieler. Doppelte Niederlage also für Holstein Kiel und der gewünschte Effekt, zumindest eine der beiden Mannschaften im Abstiegskampf nachhaltig zu stärken, verpuffte direkt.
Zunächst einmal ist es schon recht ungewöhnlich, dass Profi-Kicker abgestellt werden, obwohl die Profis selbst spielen. Und dann auch noch im Abstiegskampf stecken. Dass dieser Umstand für die Teams in den unteren Ligen, die ohne Profi-Überbau auskommen (müssen) auch nicht sonderlich positiv ist beziehungsweise immer wieder für Diskussionen sorgt, ist ebenso klar. Das Stichwort Wettbewerbsverzerrung fällt in diesen Zusammenhang häufiger.
Wenngleich es in diesem Fall für die Profi-Reserve alles andere als gut ausging.